02/04/2025
Jobsharing & Co-Leadership – Wie Unternehmen von geteilten Führungsrollen profitieren
Liebe Leserinnen und Leser,
Führung muss heute flexibler, inklusiver und anpassungsfähiger sein als je zuvor. Jobsharing und Co-Leadership sind innovative Modelle, die es ermöglichen, Führungsverantwortung auf zwei Personen zu verteilen – mit positiven Effekten für Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen. In einer Zeit, in der die Anforderungen an Führungskräfte steigen und die Erwartungen an eine bessere Work-Life-Balance wachsen, bieten diese Modelle eine wertvolle Alternative zur klassischen Einzelverantwortung. Doch wie genau funktionieren sie, und welche Vorteile ergeben sich daraus?
Was bedeutet Jobsharing & Co-Leadership?
Beim Jobsharing teilen sich zwei Personen eine Position mit gemeinsamen Verantwortlichkeiten. Beide arbeiten in einem abgestimmten Teilzeitmodell und koordinieren ihre Aufgaben, sodass das Unternehmen von zwei Perspektiven und Kompetenzen profitiert. Dieses Modell eignet sich besonders für Positionen mit operativen und koordinierenden Tätigkeiten.
Beim Co-Leadership übernehmen zwei Führungskräfte gemeinsam die Leitung eines Teams oder einer Abteilung. Anders als beim klassischen Jobsharing, bei dem sich beide eine Stelle teilen, sind beim Co-Leadership oft zwei Vollzeitstellen mit gemeinsamer Verantwortung vorhanden. Der Fokus liegt auf strategischen Entscheidungen, der gemeinsamen Führung von Mitarbeitenden und einer klaren Aufgabenteilung, die die Stärken beider Personen optimal nutzt.
Diese Modelle ermöglichen es, Führungsrollen mit größerer Flexibilität zu gestalten und von der Expertise zweier Köpfe zu profitieren. Unternehmen, die auf geteilte Führung setzen, können sich als moderne, attraktive Arbeitgeber positionieren und langfristig die Produktivität sowie Zufriedenheit im Team steigern.
Warum ist geteilte Führung ein Zukunftsmodell?
Mehr Perspektiven, bessere Entscheidungen Zwei Menschen bringen unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Denkweisen mit. Während eine Person vielleicht analytisch und strategisch denkt, bringt die andere kreative oder kommunikative Stärken ein. Diese Diversität führt zu fundierteren, besser durchdachten Entscheidungen. Zudem reduziert sich die Gefahr von blinden Flecken in der Führung, da unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigt werden. Dies stärkt die Innovationskraft und Agilität eines Unternehmens.
Höhere Attraktivität als Arbeitgeber Gerade hochqualifizierte Fachkräfte, die Karriere und Familie besser vereinen möchten, suchen nach flexiblen Arbeitsmodellen. Jobsharing und Co-Leadership ermöglichen es, Führungspositionen auch in Teilzeit anzubieten, ohne dass Unternehmen auf Kompetenz und Verantwortung verzichten müssen. Wer solche Modelle aktiv fördert, gewinnt nicht nur neue Talente, sondern erhöht auch die Mitarbeiterbindung und senkt die Fluktuation. Unternehmen signalisieren dadurch, dass sie moderne Arbeitsweisen unterstützen und sich an die Bedürfnisse der heutigen Arbeitswelt anpassen.
Gesteigerte Resilienz und weniger Burnout Die steigenden Anforderungen an Führungskräfte und der zunehmende Druck in vielen Branchen führen oft zu Überlastung und Burnout. Wenn sich zwei Personen eine Führungsrolle teilen, können sie sich gegenseitig entlasten, vertreten und unterstützen. Dies fördert nicht nur die individuelle Resilienz, sondern verbessert auch das Arbeitsklima insgesamt. Mitarbeitende profitieren von einer ausgeglicheneren Führung, da ihre Vorgesetzten weniger überlastet sind und Entscheidungen mit mehr Ruhe und Sorgfalt treffen können.
Förderung von Diversität und Innovation Teams mit vielfältigen Perspektiven sind kreativer und innovativer. Durch Co-Leadership lassen sich gezielt unterschiedliche Hintergründe, Erfahrungen und Denkweisen in Entscheidungsprozesse einbringen. Dies fördert nicht nur Diversität in Führungspositionen, sondern schafft auch eine offenere und inklusivere Unternehmenskultur. Unternehmen, die diese Vielfalt aktiv nutzen, profitieren von einer besseren Problemlösungskompetenz und einem stärkeren Wettbewerbsvorteil.
Wie Unternehmen Jobsharing & Co-Leadership erfolgreich umsetzen können
✔ Klare Rollenverteilung: Eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jobsharing oder Co-Leadership ist eine transparente und klare Aufgabenteilung. Beide Führungskräfte müssen genau wissen, wer welche Verantwortung trägt, um Doppelarbeit oder Missverständnisse zu vermeiden. Dies sollte in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten und regelmäßig überprüft werden.
✔ Effektive Kommunikation: Ein starkes Führungsduo benötigt regelmäßigen Austausch, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Dies kann durch tägliche Check-ins, wöchentliche Strategiegespräche oder digitale Kollaborationstools unterstützt werden. Auch das Team sollte wissen, wie die Kommunikation mit beiden Führungskräften abläuft, um eine klare Ansprechstruktur zu haben.
✔ Passende Tandem-Partner: Nicht jede Kombination funktioniert automatisch gut. Idealerweise ergänzen sich die beiden Führungskräfte in ihren Kompetenzen, haben aber auch eine gemeinsame Vision für das Unternehmen. Gegensätzliche Stärken können eine Bereicherung sein, aber eine ähnliche Wertebasis und eine gute persönliche Chemie sind essenziell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
✔ Flexibles Arbeitsmodell: Unternehmen sollten individuelle Lösungen ermöglichen, sei es durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Regelungen oder angepasste Arbeitsverträge. Ein Modell, das für eine Führungsposition funktioniert, kann für eine andere unpassend sein – daher ist es wichtig, bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln.
✔ Akzeptanz im Unternehmen schaffen: Jobsharing und Co-Leadership sind in vielen Organisationen noch nicht etabliert. Damit solche Modelle erfolgreich funktionieren, braucht es eine positive Haltung innerhalb der Belegschaft und Unterstützung von der Geschäftsleitung. Dies kann durch Informationsveranstaltungen, Best-Practice-Beispiele oder gezieltes Change-Management gefördert werden.