04/04/2025
Kompetenz schlägt Abschluss – Warum Unternehmen den Fokus auf Skills statt auf Abschlüsse legen sollten
Liebe Leserinnen und Leser,
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel – und mit ihr auch die Art, wie wir Talente identifizieren. Der klassische Blick auf Lebensläufe mit lückenlosen Werdegängen und akademischen Abschlüssen verliert an Bedeutung. Stattdessen setzen immer mehr Unternehmen auf kompetenzbasiertes Recruiting – also die gezielte Suche nach den tatsächlichen Fähigkeiten und Potenzialen eines Bewerbers, unabhängig von formalen Qualifikationen.
Aber warum ist das so? Und welche Vorteile bringt dieser Ansatz?
Warum Abschlüsse allein nicht mehr ausreichen
Viele Berufe befinden sich in einem ständigen Wandel. Besonders in dynamischen Branchen wie IT, Marketing oder Technologie ändern sich Anforderungen so schnell, dass klassische Ausbildungsgänge nicht immer mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Quereinsteiger, die durch praktische Erfahrung, autodidaktisches Lernen oder spezialisierte Weiterbildungen hervorragende Fähigkeiten entwickelt haben – oft ohne den klassischen Bildungsweg zu durchlaufen.
Die Fokussierung auf formale Abschlüsse kann daher dazu führen, dass Unternehmen qualifizierte und talentierte Bewerber ausschließen, nur weil sie nicht den „richtigen“ Abschluss mitbringen. Das kostet nicht nur wertvolle Fachkräfte, sondern führt auch dazu, dass Unternehmen immer wieder im gleichen, begrenzten Talentpool fischen.
Skill-basiertes Recruiting: Ein Gewinn für Unternehmen
Indem Unternehmen den Fokus auf Fähigkeiten statt auf Zeugnisse legen, ergeben sich gleich mehrere Vorteile:
✅ Größerer Talentpool: Unternehmen können auf eine breitere Auswahl an Bewerbern zugreifen, da sie sich nicht auf bestimmte Bildungswege beschränken. Das fördert Diversität und Inklusion.
✅ Praxisnahe Bewerberauswahl: Wer in einem Assessment, einer Case Study oder einem Probetag überzeugt, zeigt seine Kompetenz direkt in der Anwendung – weit aussagekräftiger als ein Abschluss auf Papier.
✅ Höhere Agilität und Innovation: Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Hintergründen bringen neue Perspektiven ein und können schneller auf Veränderungen reagieren.
✅ Effizientere Weiterbildung: Wer bereits ein solides Skillset mitbringt, kann schneller eingearbeitet werden. Zudem wird die interne Weiterentwicklung gefördert, weil Unternehmen gezielt in die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden investieren.
Wie Unternehmen den Fokus auf Kompetenzen legen können
Skill-basierte Stellenausschreibungen statt akademischer Vorgaben formulieren: Statt „Abschluss in BWL erforderlich“ besser „Erfahrung in Finanzplanung oder Controlling“.
Alternative Bewerbungsprozesse einbinden: Tests, Fallstudien oder realistische Aufgaben können praktische Fähigkeiten viel besser beurteilen als ein CV.
Interne Weiterentwicklung ermöglichen: Statt auf externe Abschlüsse zu warten, sollten Unternehmen ihren eigenen Mitarbeitern Möglichkeiten bieten, neue Fähigkeiten zu erlernen und in neue Rollen hineinzuwachsen.
Auf Soft Skills achten: Kommunikationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Problemlösungskompetenz sind oft wichtiger als reine Fachkenntnisse, denn Wissen kann man vermitteln – die richtige Einstellung nicht.
Fazit
Unternehmen, die sich von alten Denkmustern lösen und Kompetenzen statt formale Abschlüsse in den Mittelpunkt rücken, gewinnen nicht nur die besseren Talente – sie stellen sich auch langfristig erfolgreicher auf. In Zeiten von Fachkräftemangel und sich rasant verändernden Anforderungen am Arbeitsmarkt lohnt es sich, neue Wege im Recruiting zu gehen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit skill-basiertem Recruiting gemacht? Lassen Sie uns gerne in den Kommentaren darüber diskutieren!